Die römische Geschichtsschreibung setzte erstaunlich spät ein. Erst gegen Ende des 3. Jahrhunderts vor Christus, nachdem Rom bereits ein bedeutender Akteur im Mittelmeerraum war, begannen römische Aristokraten mit den ersten schriftlichen Aufzeichnungen. Ein besonderes Merkmal dieser Historiographie ist, dass die frühen römischen Historiker ausschließlich Gesamtgeschichten verfassten, von der mythischen Stadtgründung durch Romulus und Remus bis zur eigenen Gegenwart im 2. Jahrhundert vor Christus. Der Historiker David Lindschinger untersucht diese nur in zahlreichen Fragmenten überlieferten Texte von insgesamt 15 Autoren und bettet sie in ihren sozio-politischen Kontext ein. Er versucht damit zu erklären, warum die römische Geschichte immer wieder so erzählt wurde, schießlich spielte die Erinnerungskultur bei den römischen Eliten eine zentrale Rolle, was sich zum Beispiel in komplexen Begräbnisritualen zeigt.
Linkliste: David Lindschinger (IFK), Titus Livius: Ab urbe condita (Wikipedia), Fabius Pictor (Wikipedia), The Fragments of the Roman Historians (Wikipedia), Livius Andronicus (Wikipedia), Mos maiorum (Wikipedia), Polybios (Wikipedia), Cato der Ältere (Wikipedia), Römische Republik (Wikipedia)
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