Höhlen werden seit vielen Jahrhunderten als Wirtschaftsräume genutzt und gelten zugleich als mythische Orte, die häufig mit Fruchtbarkeit assoziiert wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine neue Form der Tiefenaneignung ein: Höhlen wurden vermessen, kartografiert und benannt. Anschließend entstand nicht nur eine deutschnationale Vereinsbewegung durch engagierte Tiefenalpinisten, sondern setzte auch eine Verwissenschaftlichung ein, die mit der Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls an der Universität Wien ihren Höhepunkt erreichte. Der Historiker Johannes Mattes hat eine Kulturgeschichte der Höhlenforschung geschrieben, in der es um das „Reisen ins Unterirdische“ geht. Wir sprechen über das Begehen von Höhlen von der Antike bis zur einsetzenden Verstaatlichung im Zuge ihrer wirtschaftlichen Ausbeutung im Rahmen der Höhlendüngeraktion und über die Popularisierung durch Schauhöhlen, die bis in die Gegenwart reicht.
Linkliste: Johannes Mattes: Reisens ins Unterirdische, Speläologie (Wikipedia), Karst (Wikipedia), Dachstein Mammuthöhle, Drachenhöhle (Wikipedia), Kurt Ehrenberg (Wikipedia), Othenio Abel (Wikipedia), Lamprechtsofen (Wikipedia), Lurgrotte, Höhlendüngeraktion (Wikipedia), Adolf Schmidl (Wikipedia), Geheimsache Bärenhöhle, Eisriesenwelt, Gassel-Tropfsteinhöhle Ebensee, Linzer Grottenbahn am Pöstlingberg (Wikipedia), Mammoth-Cave (Wikipedia)
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