SdK 3: Evelyne Luef über Suizid in der Frühen Neuzeit

Anders als heute war ein Suizid bzw. ein Suizidversuch in der Frühen Neuzeit ein Kriminalfall, der die Gerichte beschäftigte. Denn bei einer Selbst-Tötung wurde nicht nur das Begräbnis auf dem Friedhof verweigert, sondern drohte auch die Konfiskation des Vermögens. Doch es waren nicht nur weltliche Konsequenzen zu befürchten: Nach christlicher Lehre begehen Suizidenten eine schwere Sünde, ohne Gelegenheit mehr zu einer Beichte. Ein Ausweg aus diesem Dilemma war ein umgelenkter Selbstmord oder Suizidalmord — ein heute wenig beachtetes Phänomen der Frühen Neuzeit, bei dem Suizidenten Verbrechen begehen, die ein Todesurteil nach sich ziehen. Evelyne Luef stellt in dieser SdK-Folge ihr Dissertationsthema über Suizid in der Frühen Neuzeit — im Vergleich Schweden und Österreich — vor.

Linkliste: Suizid (Wikipedia), Großes vollständiges Universallexicon aller Wissenschaften und Künste (1731-1754) von Johann Heinrich Zedler, Melancholie (Wikipedia), Marietta Blau-Stipendium

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