Is the body technology or is it nature, is it mechanics or is it soul? In her project, Gwen Bingle examines the history of fitness and wellness: „Under the Sign of the Body: technology, commodification and embodied consciousness in late 20th century Germany“. She shows how various visions of the body are articulated in modern body management ethics and points out the shift from „I have a body“ to „I’m a body“. In addition to that, technologies such as functional food promise to resolve the weaknesses of nature, in order to create an even better nature. Do these modern body management ideologies finally lead to a new soft commercial type of eugenics, „the survival (or the thriving) of the fittest, healthiest and most beautiful“?
Linklist: Technikgeschichte an der TU München, Wellness (Wikipedia), Fitness (Wikipedia), Deutscher Wellness Verband, Lebensreform (Wikipedia), Maurice Merleau-Ponty (Wikipedia), Michel Foucault, quote: „le souci de soi“, Jeremy Rifkin (Wikipedia), Ylang-Ylang (Wikipedia)
Soll sich die Kirche bei politischen Debatten heraushalten und sich nur mehr um das Private und Transzendentale kümmern? Der Historiker Nicolai Hannig untersucht den Zusammenhang zwischen Säkularisierung und Medialisierung im Nachkriegsdeutschland bis in die 1980er Jahre und er erklärt in dieser SdK-Folge, wie die beiden christlichen Großkirchen seit den 1960er Jahren nicht nur ihr Deutungsmonopol über politische, gesellschaftliche und moralische Fragen verlieren, sondern seit den 1970er Jahren auch nicht mehr unbedingt erster Ansprechpartner sind, wenn es um religiöse Fragen geht.
Linkliste: Transformation der Religion in der Moderne (DFG-Forschergruppe an der Ruhr-Universität Bochum), Quick (Wikipedia), Kristall (Wikipedia), Panorama (NDR), Monitor (WDR), New Age (Wikipedia), Rudolf Augstein (Wikipedia), Laizismus-Inititative Österreich, Die Zeit, Ressort: Glauben und Zweifeln
Wie konnte es passieren, dass sich Häftlinge in der angeblich sichersten und modernsten Haftanstalt Deutschlands mit Schusswaffen das Leben nehmen? Sabine Bergstermann untersucht in ihrer Forschungsarbeit, wie sich in den 1970er Jahren die Spaltung der bundesdeutschen Gesellschaft in der JVA Stuttgart-Stammheim verdichtete: Die „Hauptstadt der RAF“ (Aust) als Ort und Symbol der Auseinandersetzung zwischen Staat und RAF. Obwohl als Gefängnis ein Ort mit klarer Hierarchie und Machtstruktur, werden bei genauerer Betrachtung Ausverhandlungsprozesse zwischen Staat und RAF sichtbar, wenn etwa Haftbedingungen erleichtert wurden oder auch Plattenspieler als Backöfen dienten.
Linkliste: RAF (Bundeszentrale für politische Bildung), JVA Stuttgart-Stammheim, Erste Generation der RAF, Stefan Aust (Wikipedia), Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex, Köln-Ossendorf (Wikipedia), Schachnovelle, Generalbundesanwaltschaft, Sozialliberale Koalition (Wikipedia), Baader-Meinhof-Komplex (Film), Michel Foucault, Interview Corinna Ponto & Julia Albrecht, Mogadischu 1977 (Wikipedia), Bewegung 2. Juni (Wikipedia)
Ist eigentlich das Grab dort, wo der Kopf, die Eingeweide, das Herz, die Knochen, das Gehirn oder das eingekochte Fleisch begraben ist bzw. sind? Doch warum wird im Mittelalter überhaupt versucht, Leichen zu erhalten, wo doch der Leichnam selbst für die Auferstehung völlig unerheblich ist? Der Historiker Romedio Schmitz-Esser arbeitet zur kulturellen Praxis der Erhaltung und Zerstörung von toten Körpern im Mittelalter und er erklärt in dieser SdK-Folge, dass die ewige Ruhe manchmal bereits nach einer Generation endet und Leichen zum besseren Transport auch eingekocht wurden.
Linkliste: Augustinus (Wikipedia), Bonifatius VIII. (Wikipedia), Johannes Paul II., Saints Innocents Cemetery (Wikipedia), Philippe Ariès (Wikipedia), Karl von Anjou (Wikipedia), Heilige Elisabeth und Ludwig IV. von Thüringen, Marburger Glasfenster, Bonifatius IX. (Wikipedia), Long durée (Wikipedia), Sternum (Brustbein), Corpus incorruptum (Wikipedia), Jan Hus (Wikipedia), Otto von Freising (Wikipedia), Lumumba, St. Lamberti (Wikipedia), Jean-Claude Schmitt
Bislang blieb das Ersatzheer in der historischen Forschung eher außen vor, obwohl es als Teil der Wehrmacht wichtige disziplinierende Funktionen hatte. Für die soziale Kontrolle der Soldaten hatte es schon allein deshalb einen hohen Stellenwert, weil das Ersatzheer mit einer Befehlsgewalt über knapp ein Viertel aller Soldaten die Ausbildung der Rekruten und den Personalkreislauf der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg koordinierte. Kerstin Theis untersucht in ihrem Forschungsprojekt den Alltagsbetrieb eines Militärgerichts während des Zweiten Weltkriegs, indem sie das Tätigkeitsprofil und die Spruchpraxis – quantitativ und qualitativ – herausarbeitet.
Linkliste: ProMoHist an der LMU München, Forschungsverbund an der Universität Köln: „NS-Justiz im Krieg. Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln, 1939-1945“, Wanderausstellung „Soldaten vor den Gerichten der Wehrmacht, Wehrmacht (Wikipedia), Zersetzung der Wehrkraft (Wikipedia)